In diesem Artikel erfährst du, wie sehr es sich lohnt noch mit seiner alten DSLR auf Reisen unterwegs zu sein.
Als ich 21 war, habe ich die Liebe zur Landschaftsfotografie gefunden. Meine erste Kamera war die Canon 550D und das dazu passende, Weitwinkelobjektiv, das ich mir gerade noch leisten konnte, war das Tamron 10-24mm. Ich erweiterte mein Inventar mit diversen Filtern und einem Stativ etc.. In diesem Jahr (2023) machte ich eine Reise nach Thailand. Ich habe mich dazu entschieden meine gute alte Canon mitzunehmen und meine neuere Panasonic GH5 daheim zu lassen. Natürlich lässt sich diese Kamera im Rucksack schwerer verstauen. Doch warum es sich lohnte diese mitzunehmen erfährst du nun. (Bild aus Casares zeigen: Damals geschossen und heute liefert sie noch die gleichen Ergebnisse, meine gute alte Canon 550D)
Unsere Smartphones sind ja bekanntlich die “Alleskönner” und wenn es ums fotografieren geht, sind sie natürlich mal leichter aus der Tasche zu ziehen als Kameras. Aber ist das für jeden praktisch der fotografieren möchte?
Es geht doch gar nicht darum, dass immer alles praktisch sein soll. Denn z.B. auch ein geübter Taucher, der seine eigene Ausrüstung besitzt, würde auch nicht sagen, dass er heute nur schnorcheln geht, weil das von der Ausrüstung her viel praktischer ist.
Es war schon immer so, dass die alten von den neuen Erfindungen vom Markt gedrängt worden sind und genauso ist es auch in der Fotografie. Dass ein, mit einer Kamera ausgestattetes Smartphone schon bessere Foto-Ergebnisse liefert, als eine alte Digicam ist ja seit über einem Jahrzehnt kein neues Thema mehr. Vor einigen Jahren gab es noch Dikussionen, ob das Smartphone die Kamera komplett vom Markt verdrängen wird…
Wie ist es denn Heute?
Schon mehrere Male, sah ich Profi-Fotografen mit Handys bei der Arbeit. Nicht deshalb, weil es während der Pausen (wenn es überhaupt welche gibt) für sie die beste Unterhaltung ist. Nein – es wird tatsächlich zum Fotografieren/Filmen genutzt. Genau da sind wir beim eigentlichen Unterschied: Hält man eine Kamera in der Hand, ist man bemüht ein schönes Foto zu machen. Schießt der Fotograf Fotos mit dem Handy, möchte er dies genauso, nur ist es halt eben nur die “Handyqualität”. Doch für die meisten Menschen ist die Fotografie mit einer Handykamera doch eine Dokumentation von diversesten Situationen, von schönen Landschaften, die man gesehen hat, wo man war, man selbst zu sehen ist und schönen Erinnerungen. Die Antwort auf die Frage, warum ich beispielweise ein Landschaftsfoto mit dem Handy gemacht habe, ist also nicht deshalb, weil ich die, am besten geeigneste Blende und Verschlusszeit eingestellt habe, sondern weil es “für die Handyqualität ausreicht” – So weit ausreicht, dass ich es jemand anderen zeigen möchte oder die Information für mich abrufen möchte. Habe ich das Foto mit einer Kompakt-, Spiegelreflex oder beispielsweise Systemkamera geschossen, möchte ich auch zeigen wie schön und gut ich dieses Foto gemacht habe.
Eine Kamera ist eine Kamera, ein Smartphone ursprünglich ein Telefon.
Natürlich ist eine Spieglereflexkamera schwerer als ein Handy. Doch, wie schon anfangs erwähnt, bezieht sich dieser Artikel nicht auf das Kameragewicht, sondern letztendlich auf die Bildqualität.
Dass die Qualität einer, aktuell am Markt befindlichen Kamera mit einem einigermaßen scharfen Objektiv bei einem Preis ab 900 Euro besser ist, als die eines Smartphones, ist wohl klar. Doch wie sieht es vergleichweise mit einer älteren DSLR aus?
Viele denken, dass die Anzahl der Megapixel die größte Auswirkung auf die Schärfe haben. Dabei heißt es nur: Je mehr Megapixel, desto höher die Auflösung, also die Bildgröße. Wenn man sich nur die ersten Tage und Wochen mit der Fotografie beschäftigt, wird man bald feststellen, dass eine große Anzahl an Megapixeln sich auf die Qualität des Bildes schlecht auswirken kann. Selbst wenn Smartphones 40 Megapixel bieten, ist es fragwürdig, wie es dabei dann mit der Bildqualität im Großen und Ganzen aussieht.
Objektive sind das wichtigste Element bei der DSLR, wenn es um die Schärfe des Bildes geht. Es gibt für die 6 gängigsten Kamerahersteller eine sehr große Bandbreite an Objektiven in unterschiedlichen Preisklassen zur Auswahl. Bei Objektiven wird seltener die Produktion einer Serie eingestellt, als bei anderen Elektronikprodukten, wie es bei Smartphones der Fall ist. Nach wie vor, gibt es von den klassischen Herstellern wie Canon und Nikon, gebrauchte Objektive, die gerade mal für rund 100 Euro erhältlich sind und eine wirklich schöne Tiefenschäfe erzeugen. Mein, Jahr 2011 gekauftes 17-55 von Canon gibt es sogar noch neu zu kaufen. Nicht in diesem Leben erzeugst du so schöne Portraitfotos mit deinem 1300 teuren Smartphone. Die Frage ist, wie viel bezahlen wir eigentlich für die Kamera bei einem Smartphone? Kosten drei Objektive bei einem Smartphone weniger als eines für eine Kamera? Fragen, auf die es nicht wirklich eine Antwort gibt, da die Phones ja immer ein All-in-One Gerät sind.
Bildvergleich: Langzeitbleichtung
Ich muss ehrlich sagen, ich habe auch einige Fotos in meinem Portfolio, die ich mit dem Smartphone gemacht habe, weil wenn man eben das geeignete Motiv gefunden hat, lässt es sich mittels der Technik verschönern.
Seit den letzten Monaten ist es nun möglich mittels App aus einem geschossenen Foto eine Langzeitbelichtung zu simulieren. Ich habe dazu vor kurzem einen Vergleich erstellt zwischen der Handy-aufnahme mittels dieses Features und dem Ergebnis meiner 14 Jahre alten Canon DSLR “Canon 550D” mit ND Filter. Man muss ehrlich sagen, dass das Ergebnis für einen Leihen wirklich toll aussieht. Leider kommt man mit dieser “Spielerei” schnell an seine Grenzen: Denn erstens lässt sich die Verschlusszeit gar nicht einstellen. Das heißt, wie schon in meinem Blog Artikel zur Langzeitbelichtung erwähnt, ermöglicht einen das Fotografieren mit unterschiedlichen Verschlusszeiten eine immer sehr unterschiedliche und kreative Komposition eines gleichen Motivs. Denn welchen kreativen Freiraum hätte man denn, wenn sich das gleichen Objekt, bei wolkenlosen Himmel, immer nur mit der gleichen Verschlusszeit fotografieren lässt?
Auch Profis freuen sich über das “neueste vom Neuen” der Kameras, um die besten Momente in sehr guter Qualität einzufangen und um wettbewerbsfähig zu sein.
Überlege dir gut, ob du bereit bist in eine neue Kamera zu investieren, bevor du deine alte Kamera grundlos entsorgst. Selbst dann wäre es gut eine gute Versicherung für das neue Gerät zu haben. Wäre ich in fremden Ländern mit 3000 Euro Kameraequipment unterwegs, könnte ich, ohne einer Versicherung, in der Nacht kaum ein Auge zudrücken. Doch was nutzt dir deine Versicherung, wenn nach späterer Zeit deine Kamera mit all deinen bereits geschossenen Fotos gestohlen wird? Wenn du nicht den Platz und die Mühe hast, einen Laptop mitzunehmen, empfehle ich dir portable Festplatten, auf denen man unterwegs seine Fotos per App-Abertragung und über den, in der Festplatte eingebauten Speicherkarten-Slot, übertragen kann. Manchmal sind diese sogar mit einer Powerbank ausgestattet. Nutze, wenn es sich für dich auszahlt, Cloud Dienste mit denen für für ein Monat gebunden bist und rein für die Zeit, die du auf Reise bist. Nachdem du wieder zurück bist, kannst du deine geschossenen Fotos auf deinen Rechner herunterladen. Vergiss nicht innerhalb des gleichen Monats dein Abo noch zu kündigen, damit sich deine Frist nicht verlängert.
Ich möchte dir aber nicht die Auskunft geben, dass du von nun an mit deiner alten DSLR ein Gewerbe eröffnen kannst, mit der Meinung, dass die Qualität für dich ausreicht und das für deine Kunden dann letztendlich auch. Es wäre besser du kaufst dir ein professionelles Gerät, wenn du professioneller Fotograf werden möchtest. Wenn du beispielsweise Events fotografierst, wie Hochzeiten oder wenn es den Personen, die dich bezahlen, wichtig ist, den entscheidenen Moment festzuhalten, dann sind Kameras mit einer geeigneten Technik sehr zu empfehlen.
Letztendlich gilt aber: Das Motiv ist entscheidend, weniger die Kamera.
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